Besucherzähler:
Noch mal Bloglinks
GeoURL re-loaded
Resistance is futile!
We are BLOGS!
|
Startseite Archiv FAQs Newsletter RSS-Feed Impressum Datenschutz
zum nächsten Beitrag ... zum vorherigen Beitrag
Psycho-Blog vom 24.09.2009 - gegen 08.45 Uhr MESZ - Perma-Link
- Warum DIE LINKE wählen? -
Wer meine Beiträge in letzter Zeit aufmerksam gelesen hat, wird bemerkt haben, dass ich zu den in diesem Jahr stattfindenden Wahlen mehr oder weniger offen Werbung für DIE LINKE mache. Der Grund hierfür sind in erster Linie soziale Themen, die in der Politik von CDU, SPD, FDP und Grünen in den letzten 10 Jahren eine deutlich untergeordnete Rolle gespielt haben. Auch wenn sich diese Parteien in den letzten Monaten - aufgrund der Wirtschaftskrise und angesichts einer erstarkten LINKEN - deutlich gewandelt und anscheinend (oder auch scheinbar) von gewissen neoliberalen Positionen abgewandt haben, meine ich, dass die Belange sozial Schwacher bei der LINKEN immer noch am besten aufgehoben sind.
Persönlich gehöre ich nicht zu den sozial Schwachen. Ich habe allerdings trotzdem wenigstens drei Gründe, mich für die Belange von HartzIV-Betroffenen usw. zu interessieren. Zum ersten habe ich selbst Freunde, die davon betroffen waren oder sind, und bei denen ich sehe, dass sie nicht selbst schuld sind an ihrem Schicksal (wie einige das meinen). Zum zweiten mag ich allgemein nicht einfach wegschauen und nur an mich denken. Zum dritten spielen aber auch egoistische Motive eine Rolle. Ich möchte mich nämlich auch in Zukunft frei in der Stadt und auf dem Land bewegen können, ohne irgendwie ständig mit Raubüberfällen rechnen zu müssen, wie das in diversen Länder mit sehr viel höherem Wohlstandsgefälle der Fall ist.
Allerdings bin ich kein Sozialist oder Kommunist und fühle mich allgemein keiner bestimmten Ideologie oder Philosophie verbunden. Mir sind zwar bestimmte Werte (soziale Gerechtigkeit, friedliches Miteinander, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit usw.) wichtig, aber ich bin irgendwo auch ein Pragmatiker, der nicht an die EINE richtige Lösung von Problemen glaubt. Ich bin auch nirgendwo Mitglied, in keiner Partei, keinem Verein usw. und werde es vermutlich auch nie sein. Ich bin sagen wir mal ein relativ starkes Individuum, dass irgendwo die Notwendigkeit erkennt, dass starke Individuen zugunsten schwacher Individuen etwas abgeben müssen. Damit möchte ich mich aber selbst nicht weiter beschäftigen, sondern erwarte, dass dies von einem Staat gerecht organisiert wird. Auf das für diese schwachen Individuen ein menschenwürdiges Existenzminimum gewährleistet ist.
Von einem würdigen Umgang mit Menschen kann man beispielsweise angesichts dieser beiden Heise-Meldungen jedenfalls nicht sprechen:
Aushungern und Fordern
"Materielle Not bis hin zur Todesangst"
Es müssen aber nicht unbedingt Sanktionen sein, die für die Betroffenen zu einem Leben unter dem Existenzminimum führen können. Es reicht bereits, wenn Mietpreise bewusst so gestaltet werden, dass HartzIV-Empfänger für die entsprechenden Wohnungen gar nicht in Frage kommen. Und die mündliche Zusage einer Mietkaution von seiten einer ARGE-Mitarbeiterin ist auch nicht unbedingt eine rechtsverbindliche Auskunft.
Wie eingangs erwähnt haben sich die Politiker der Großen Koalition in ihrem äußeren Erscheinungsbild angesichts der katastrophalen Konsequenzen bisheriger neoliberaler Poltik in den letzten ein bis zwei Jahren ein wenig gewandelt. Allerdings glaube ich nicht so recht an einen wirklichen Wandel in den Köpfen der dortigen "Verantwortungsträger". SPD-Steinbrück und CSU-zu-Guttenberg kündigen bereits starke Einschnitte und die Notwendigkeit zu sparen für die Zeit nach den Wahlen an:
Nach der Wahl drohen harte Zeiten (Neues Deutschland)
Ich habe jedenfalls so meine Vermutungen, gegen wen sich diese Einschnitte wohl als erstes richten werden. Ich glaube irgendwie nicht, dass damit eine stärkere Besteuerung von Banker-Boni und dgl. gemeint ist.
Natürlich identifiziere ich mich nicht mit allen Positionen der Linken. Ich habe beispielsweise eine ziemlich konservative Einstellung zu Drogen. Und ich muss feststellen, dass ich doch eher mit Israel sympathisiere, als einem Staat, in dem Frauen gleichberechtigt sind, und in dem auch Homosexuelle nicht um ihr Leben fürchten müssen. Wie man als Linker mit islamischen Extremisten sympathisieren kann, ist mir ein absolutes Rätsel!
Ich habe auch gar nicht mal unbedingt ein Problem damit, wenn ein Manager aufgrund seiner tatsächlichen Leistung viele Millionen verdient - wenn das Ganze nicht auf Kosten von Arbeitsplätzen geht. Es gab und gibt Unternehmen, in denen Manager und Eigentümer in einer Weise wirtschaften, die sowohl den Kapitalgebern als auch den Beschäftigten zugute kommt, wovon durchaus auch die Manager profitieren sollten. Die Wirtschaftskrise und die Tatsache, dass die LINKE in den letzten Jahren derart an Zuspruch und Bedeutung gewonnen hat, haben allerdings ihre Ursache auch darin, dass solche Manager und Eigentümer wohl eher nicht die Mehrheit darstellen.
Des weiteren finde ich auch den Umgang linker Parteien mit demokratischen (!) rechten Konservativen kritikwürdig. Hier wünsche ich mir eine stärkere inhaltliche Auseinandersetzung (Stichwort "Junge Freiheit").
Allerdings spielen für mich aktuell die Vernachlässigung des Sozialen in dieser Gesellschaft eine größere Rolle. Und DIE LINKE ist auch die einzige im Bundestag vertretene Partei, die konsequent den Abzug aus Afghanistan fordert. Was aus meiner Sicht vielleicht eventuell unter Umständen auch einen "richtigen" Konservativen noch dazu bewegen könnte, sein Kreuzchen bei dieser Partei zu setzen.
Ich habe dann mal noch spaßeshalber den Wahl-O-Mat zur Bundestagswahl 2009 bemüht, um mir meine Partei der Wahl vorschlagen zu lassen. Von den acht Parteien, die ich mir dabei zum Vergleich ausgesucht habe, hat mir der Wahl-O-Mat natürlich als erstes die LINKE vorgeschlagen, gefolgt von Grünen und Piraten. Die FDP lag dabei ganz am Ende, noch hinter CDU/CSU.
Ich glaube, die Fortsetzung der Großen Koalition wäre wirklich nicht das Schlechteste für unser Land, zumindest im Vergleich zu Schwarz-Gelb. Dabei braucht es aber eine starke LINKE, um CDU und SPD immer vor Augen zu halten, dass es kein "Weiter so wie bisher" geben kann.
***
***
Kommentar zu diesem Beitrag abgeben
Hinweis zur Kommentarfunktion: Kommentare der Leser werden nach einer redaktionellen Überprüfung "von Hand" hier eingefügt. Ich bitte daher um etwas Geduld, wenn ein abgegebener Kommentar nicht sofort erscheint!
Bisher 5 Kommentare
2. Kommentar von Quizzy gepostet am 24.09.2009 / 17:33 Uhr:
Den Wahl-O-Mat sehe ich sehr skeptisch, denn auch bei meinen Antworten hat er mir "Die Linke" als erste Wahl vorgeschlagen - gleichauf mit den "Grünen". Da aber meine Entscheidung eh schon gefallen ist, werde ich weiterhin auf die rote Umrandung der grünen Politik setzen! Herzliche Grüße Quizzy
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Manche Leute sind halt eigensinnig Ich auch
----------
2. Kommentar von Claudia / Vodia gepostet am 24.09.2009 / 23:50 Uhr:
ok dann, Du sozial starker Mann, lass Deine Linke nicht wissen was die Rechte tut und stell für Dein Staubproblem nicht die Fenster auf Durchzug, sondern eine arbeitslose, alleinerziehende Mutter an, zum Reinemachen - für 20 € die Stunde! Taten sprechen lauter als Worte, alles andere ist heiße Luft. Liebe Grüße Claudia
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich dachte, Du liest keine politischen Blogbeiträge!
----------
3. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 25.09.2009 / 19:30 Uhr:
Bedauerlich, ich dachte, dass Du rechnen könntest..., oder hast Du Deine Aktien allsamt verbrannt?
Komisch, wer sich zur Nachfolgeorganisation der Mauermörderpartei bekennt bzw. ein Statement für diese abgibt, der hat in unserem Land nichts zu befürchten.
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Zum Thema Aktien: Wenn ich rein egoistisch auf meinen kurzfristigen Vorteil bedacht wäre, würde/müsste ich eventuell FDP wählen. Ich bin allerdings auch kein Trader - d.h. dass mich das Thema Börsenumsatzsteuer nur in geringem Ausmaß interessiert.
Und was das Stichwort "Nachfolgeorganisation" und das aus der DDR mitgebrachte politische Erbe anbelangt, so schau Dir mal die CDU in Sachsen an!
----------
4. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 26.09.2009 / 10:45 Uhr:
"so schau Dir mal die CDU in Sachsen an!"
Ja dann wähle doch die CDU-Sachsen...!
Relativierungen machen eine Sache nicht besser
Ich bin früher in der CDU gewesen und habe zugleich mit der FDP sympathisiert (ich bin halt 'ne komische Mischung). Von beiden habe ich mich aber abgewandt bzw. bin ausgetreten, da sich beide nicht um die Gesellschaft kümmern, i.e. kein soziale Mitverantwortung erkennen ließen (und nicht lassen).
Soziale Mitverantwortung setzte ich aber nicht mit Sozialismus gleich!
Es gibt auch eine bürgerliche "Sozialethik", diese gilt es zu stärken und nicht die Nachfolger der Mauermörder.
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich kann Deine Argumentation durchaus mitgehen. Daher thematisiere ich in den letzten Absätzen meines Beitrags auch ein bisschen rechtskonservative Positionen. Allerdings muss ich dazu feststellen, dass es aktuell keine Partei gibt, die solche sozialethischen Positionen vertritt und sich nicht doch irgendwie als "braun" entpuppt. (Ich habe hier z.B. Plakate einer solchen Partei gesehen, die sich inhaltlich in nichts von der NPD unterschieden!) Oder mir dann doch zu christlich-fundamentalistisch ist. Und selbst wenn es da irgend eine kleine Splitterpartei gäbe, die exakt meinen Positionen entspräche - ich sehe es als wenig sinnvoll an, meine Stimme einer Partei zu geben, die garantiert nicht im Bundestag vertreten sein wird.
Vielleicht besinnen sich ja die übrigen Parteien aufgrund einer starken Linken wieder mehr auf das Soziale. Jetzt im Vorfeld der Bundestagswahlen musste ich allerdings das Gegenteil feststellen, wenn ich mir angeschaut habe, was von CDU und FDP kommt.
----------
5. Kommentar von Karin gepostet am 06.10.2009 / 23:55 Uhr:
Deine Einstellung deckt sich sehr mit meiner.
Aber wie bitte kommst Du zu dem Schluss, dass manche Linke mit islamischen Extremisten sympathisieren? In welchem Punkt, inwiefern? *schock* Ich dachte, so etwas steht eher im Widerspruch zu links und zu sozialen Einstellungen im Allgemeinen. Auch ich habe generell nichts dagegen, wenn Manager mehr verdienen - so lange es eben nicht zu Lasten der gewöhnlichen Arbeitnehmer oder gar zu Lasten der Armen geht. Wer mehr verdient, soll auch ruhig mehr Steuern bezahlen, die dann wieder zu Gunsten der sozial Schwachen, aber auch der Bildung fließen können (und sogar sollten!). Das zumindest verstehe ich unter Gerechtigkeit.
LG Karin
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich wollte jetzt gerade nach einem passenden Link suchen, finde aber gerade nicht das, was ich suche
***
***
zum nächsten Beitrag ... zum vorherigen Beitrag
|
|
Anmerkung zu diesem Weblog:
Dieser Blog ist als Ergänzung zu meiner eigentlichen Website www.falkrichter.de gedacht.
Weitere Informationen bei den FAQs
Zu erreichen unter:
www.psycho-blog.net
oder
chill.to/Psycho-Blog
|