- Gedanken zu den Ergebnissen der Bundestagswahl 2009 -

Nachdem ich heute ein zweites Mal nach Ablauf der Bundestagswahl am 27.09.2009 aufgewacht bin und die schwarz-gelbe Mehrheit anscheinend doch kein (Alp)Traum, sondern Wirklichkeit ist, möchte ich dazu noch ein paar Bemerkungen loswerden.

Die Ergebnisse:

Partei	Stimmen	Anteil [%]
CDU	11.824.794	27,3
SPD	9.988.843	23,0
FDP	6.313.023	14,6
DIE LINKE	5.153.884	11,9
GRÜNE	4.641.197	10,7
CSU	2.830.210	6,5
(PIRATEN	845.904	2,0)

(Quelle: Wikipedia)
Nun ja. Ich hatte auf eine Fortsetzung der Großen Koalition gehofft

Ich bin enttäuscht und muss jetzt v.a. daran denken, was nun hochwahrscheinlich in den Bereichen Soziales, Bildung (irgendwo muss ja eingespart werden für die versprochenen Steuersenkungen) und Energie- und Umweltpolitik (Gorleben!, Asse!) auf uns zukommen wird.

Dass der Stimmenanteil der SPD so gering ist, ist für mich noch relativ nachvollziehbar. Wobei ich hierbei daran denke, welchen Anteil die rot-grüne Politik am Abbau des Sozialstaats und Finanzmarkt-Deregulierung hat.

Bei dem hohen Stimmenanteil für die FDP und in der Summe für Schwarz-Gelb insgesamt komme ich allerdings schon ins Grübeln. Ich frage mich jedenfalls, wer von den Wählern dieser Parteien wirklich an die versprochenen Steuersenkungen bis zu 100 Milliarden Euro glaubt

Ich habe dann mal noch versucht, etwas Positives aus den Ergebnissen zu ziehen:

- Über das Rekordergebnis von 11.9 % für DIE LINKE freue ich mich natürlich. (Es hätten allerdings meinetwegen auch noch mehr sein können.)

- Über das Rekordergebnis für die Grünen freue ich mich auch ein bisschen.

- 14,6 (FDP) + 11,9 (LINKE) + 10,7 (Grüne) (+ 2,0 % (Piraten)) = 37,2 (39,2) % der Wähler haben sich mehr oder weniger für Bürgerrechtsparteien und gegen staatliche Überwachung entschieden. (Dies sind zwar weniger als 50 %, allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Stimmenanteil der bisherigen kleinen Parteien insgesamt ein Rekordniveau erreicht hat.)

Mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein.

Eingeordnet in: Zum Nachdenken

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Bisher 2 Kommentare

1. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 30.09.2009 / 16:05 Uhr:
Wäre ich noch jünger, dann würde ich mich spätstens jetzt zur Auswanderung in ein nichtsozialistisches Land entschließen und aufmachen.

Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

In einem (realexistierendes) sozialistischen Land (Kuba? Venezuela?) möchte ich auch nicht wohnen. Allerdings wünsche ich mir eine Verteilung von Lasten für eine funktionierenden Staat entsprechend der Stärke der einzelnen Mitglieder der Gesellschaft (wobei man allerdings durchaus darauf achten kann und sollte, dass keine unnötigen Ausgaben durch zu viel Bürokratie getätigt werden sollten)

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2. Kommentar von Karin gepostet am 06.10.2009 / 23:28 Uhr:
Ich möchte es noch nicht allzu schwarz sehen. Immerhin könnten die Linken mit ihren 11,4 % und die Grünen mit ihren 10,4 % im Bundestag vielleicht doch ein wenig bewirken und bestimmten Entwicklungen entgegensteuern. Damit Albträume wie Gorleben, albtraumhafte Diskussionen über die Verlängerung von Reaktorlaufzeiten trotz aller nachgewiesenen Risiken, aber auch Albträume wie etwa der Afghanistankrieg endlich mal der Verangenheit angehören. (Ich könnte mich jetzt schon wieder darüber aufregen, dass manche Parteien offenbar niemals verstehen werden, dass militärische Operationen alles noch schlimmer machen und den Hass nur weiter schüren, während humanitäre Hilfe sehr viel mehr bewirken würde... Aber na ja. Das ändert ja nichts daran. Leider.)
Mehr fällt mir im Moment auch nicht ein.
LG Karin

Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Leider ist es aktuell nur DIE LINKE, die sich für eine Beendigung des Abenteuers in Afghanistan einsetzt

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