- Produktgestaltung für Ältere -

Im Zuge der demografischen Entwicklung nimmt der Anteil Älterer in unserer Gesellschaft zu. Mit dem Älterwerden kommt es in vielen Bereichen zu Veränderungen. Die meisten Menschen werden etwas ruhiger. Der Umfang der benötigten Nahrungsmenge sinkt bzw. die gleiche Nahrungsmenge führt zunehmend zu Fettpolstern. In bestimmten Teilbereichen kann es auch zu gewissen Handicaps kommen. Diese Handicaps betreffen nicht jeden in gleichem Ausmaß, aber im Durchschnitt zeigt sich eine Verschlechterung des Sehvermögens, des Gehörs und der Muskelkraft. Und auch gewisse äußerliche Dinge wie etwa die Haut verändern sich, worunter der einzelne dann mehr oder weniger leidet.

Es sei an dieser Stelle nur kurz darauf hingewiesen, dass solche Veränderungen und Beeinträchtigungen auch vom individuellen Gesundheitsverhalten sowie von äußeren Belastungsfaktoren beispielsweise in der Arbeit abhängen. Des weiteren lässt sich auch feststellen, dass Altern im Durchschnitt keinesfalls mit einer Abnahme beruflicher Leistung einhergeht! Siehe dazu auch diesen Beitrag:

Alter und Leistungsfähigkeit
Mit den Veränderungen wandeln sich zumindest teilweise die Ansprüche der Konsumenten an bestimmte Gebrauchs- und Verbrauchsgüter. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Brille zu benötigen. Im Restaurant werden häufiger kleine Portionen bestellt. Technische Geräte sollten leicht zu bedienen sein, nicht gar zu piepslige Tasten aufweisen und Anzeigen gut ablesbar sein.

Aus arbeitsschutztechnischen Gründen sollten technische Geräte freilich von Anfang an ergonomisch gestaltet sein, um den Erhalt beispielsweise der Sehfähigkeit zu gewährleisten.

In manchen Bereichen greifen auch jüngere Menschen schon sehr frühzeitig auf Produkte zurück, die einem Älterwerden in bestimmten Bereichen entgegenwirken sollen, v.a. im Bereich Kosmetika. So etwas habe ich persönlich natürlich nicht nötig, als Mann ist und bleibt man ja bekanntlich von Natur aus schön

Wir sehen: Ältere Menschen benötigen teilweise andere Produkte als die Generation der ganz Jungen. Dieser Bedarf steigt mit einem zunehmenden Anteil Älterer. Produzenten sollten sich bei der Ausgestaltung ihrer Produktpaletten darauf einstellen.

Aber: Produkte für Ältere sollten keinesfalls als solche deklariert werden, beispielsweise als "Seniorenteller" im Restaurant oder als "Seniorenhandy" in der Elektronikabteilung!

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In unserer Gesellschaft sind Altersstereotype, Altersvorurteile und Altersdiskriminierung immer noch weit verbreitet. Solche Vorurteile sind jedoch nicht nur bei jungen Menschen vorzufinden, sondern auch bei den Älteren selbst. Älterer identifizieren sich daher meist auch nicht mit ihrer Altersgruppe, sondern suchen nach Identifikation mit Jüngeren.

Es ist daher sinnvoll, einerseits bei der Produktbenennung und -beschreibung klar auf die relevanten Eigenschaften und Vorteile zu verweisen, andererseits aber altersneutrale Bezeichnungen und Beschreibungen zu verwenden. Beispielsweise "Speisen für den kleinen Hunger". Manches Produkt könnte ja zudem auch von Jüngeren nachgefragt werden.

Wobei ich feststellen muss, dass ich einerseits noch nicht so alt bin, aber andererseits nicht unbedingt von den modernsten und gerade für jüngere Menschen attraktiven Produkten begeistert bin, z.B. im Bereich Telekommunikations- und COmputertechnik. Ich lege z.B. Wert auf eine einigermaßen ergonomisch gestaltete Tastatur mit hinreichend große Tasten, die angemessen auf meine Eingaben reagieren, sowie auf eine hinreichend große Anzeigefläche. Handies verwende ich daher vorwiegend zum Telefonieren, seltener zum Simsen, auf keinen Fall für irgendwelche Aktivitäten im Internet. Auch von diesen Mini-Notebooks halte ich gar nichts. Geräte mit einem Display geringer als 15'' sind m.E. einfach nicht ergonomisch und langfristig ungünstig für den Erhalt der Sehfähigkeit

In manchen Bereichen ist diese Frage der Produktbezeichnung und -beschreibung übrigens schon recht gut gelöst.

Beispielsweise habe ich jetzt entdeckt, dass auf modernen Anti-Falten-Cremes keinesfalls die Bezeichnung "Anti-Falten-Creme" zu lesen ist. Vielmehr ist dabei z.B. von "TAGESCREME" oder "NACHTCREME" die Rede. In deutlich kleinerer Schrift finden sich darüber und darunter dann die Hinweise "ANTI AGING" und "SPENDET FEUCHTIGKEIT UND SCHÜTZT VOR HAUTALTERUNG". Wie ich finde eine durchaus gelungene Beschriftung, um zu vermeiden, dass sich Nutzer dieses Produkts in die Gruppe alter Menschen eingeordnet fühlen.

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Problematisch ist es allerdings, wenn ich einer Person gezielt zum 40. Geburtstag so etwas schenken möchte. In diesem Falle sehe ich mich dann gezwungen, die Art des Produkts noch einmal gesondert hervorzuheben, sofern es der Zielperson nicht schon vorher auffällt

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Eingeordnet in: Psychologisches / Zum Nachdenken

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Bisher 1 Kommentar

1. Kommentar von Ocean gepostet am 21.10.2010 / 12:33 Uhr:
.. ein sehr interessanter und umfassender Beitrag - wobei ich den Begriff "Seniorenhandy" schon öfters gesehen habe, und ihn auch nicht gerade optimal finde .. eine gewisse Diskriminierung beinhaltet er halt schon.

Warum erst zum 40.? Eine Frau, die etwas auf sich hält, fängt rechtzeitig damit an ..damit man mit 40 auch noch aussieht wie 20 ..oder so ähnlich *ggg*

Hab eine schöne Restwoche ..liebe Grüsse, Ocean

Anmerkung des Webmasters: Danke für Deinen Kommentar

Ich hatte diese Creme konkret anlässlich eines 40. Geburtstags gekauft

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