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Psycho-Blog vom 04.10.2011 - gegen 20.00 Uhr MESZ - Perma-Link
- Besseres Online-Marketing durch möglichst viel Video-Content? -
In Beiträgen zum Thema Online-Marketing lese ich in letzter Zeit häufig die Empfehlung, möglichst viel oder vielleicht nur noch auf Bewegtbilder, also Werbevideos, zu setzen. Z.B. in diesem Beitrag:
4 häufig begangene Marketing-Fehler- und wie Sie sie vermeiden
Je häufiger ich solche Empfehlungen lese, desto mehr bin ich bestrebt, einmal einen kritischen Beitrag zu diesem Thema zu schreiben. Was ich hiermit tue.
Tatsache ist, dass klassische Online-Werbung in Form von Bannern immer weniger Beachtung findet und neuere, alternative Formen des Marketings mehr Beachtung finden müssen. Aber sollen wirklich Videos eine wirksame Alternative sein???
Sicherlich bieten Videos in der Darstellung gewisse Vorteile, nämlich dann, wenn es darum geht, Problemlösungen z.B. im Umgang mit technischen Produkten auf anschauliche Weise darzustellen. Im Rahmen von bebilderten Texten ist das manchmal nur annäherungsweise möglich. Zumindest kann man damit technisch weniger versierten Verbrauchern eine wertvolle Hilfe bieten. Auch können werbende Beiträge z.B. für eine Urlaubsregion oder ein Auto durch Filmaufnahmen angereichert werden und emotional anregen. Wobei das Video einen Textbeitrag ergänzen kann, aber bitte nicht vollständig ersetzen sollte.
Etwas anderes ist es allerdings, wenn mir jemand etwas per Video darbieten möchte, das auch in einem Text recht gut beschrieben werden könnte. Womöglich noch in einem Video, dass länger als 5, 10 oder gar 15 Minuten in Anspruch nimmt.
Denn hier entfalten Videobotschaften eine ganze Reihe von Nachteilen, als da wären:
1. Bei einem bebilderten Text habe ich als Leser die Kontrolle und kann nicht nur mein eigenes Tempo wählen, sondern bei Bedarf auch problemlos zwischen einzelnen Textteilen und Bildern hin und her springen und für mich irrelevante Sachen auslassen. Beim Betrachten eines Videos dagegen bin ich an die vorgegebene Geschwindigkeit gebunden. Wenn wir einmal davon ausgehen, dass sich unterschiedliche Internetnutzer in ihrem Vorwissen und Fähigkeiten zum Begreifen eines Sachverhalts unterscheiden, dann erscheint mir ein gleiches Tempo für alle ziemlich unangemessen.
2. Zeit ist ein knappes Gut. Dies sollte man sich bei der Gestaltung des Webcontents klar machen. Und entsprechend auf die Bedürfnisse der Nutzer Rücksicht nehmen. Lange Videos wie auch lange Texte stehen dem allerdings entgegen. Insbesondere, wenn es um Werbung geht, liegt die Würze in der Kürze der Darbietung. (Ich muss zugeben, dass ich mit meinen meist recht langen Texten durchaus auch viel Zeit des Lesers beanspruche. Allerdings bemühe ich mich um ein gewisses Maß an Strukturierung, so dass manches auch überflogen werden kann. Meine langen Texte sind allerdings auch weniger werbend, als vielmehr informativ und mit einem wissenschaftlichen Hintergrund verfasst.)
3. Videos verbrauchen extrem viel Datenkapazität. Und nicht jeder Internetnutzer verfügt über einen Breitbandanschluss mit unbegrenztem Traffic. Ich selbst verwende für das Surfen seit geraumer Zeit einen UMTS-Surfstick mit 1-GB-Flatrate. Nachdem 1 GB aufgebraucht ist, surfe ich mit etwas über 64 kBit/sec. Bei gut programmierten Internetseiten ist das auch kein Problem. Manche Contentanbieter, die vorzugsweise mit Video-Content arbeiten, scheinen allerdings der Meinung zu sein, dass ihnen nicht nur die Zeit, sondern auch der Traffic des Internetnutzers allein gehört.
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Ich selbst schaue mir Videos in der Regel nur dann an, wenn ich besonders viel Zeit habe und ich mich mit unterhaltsamen Inhalten berieseln lassen möchte. Wenn eine mir nahe stehende Person ein Video in's Internet gestellt hat und es gern herumzeigen möchte, ist das für mich auch noch eine Motivation, dies zu tun.
Besonders nervig finde ich übrigens Werbevideos, die beim Aufruf einer Seite sofort starten und dann auch noch mit voller Lautstärke losdröhnen. So etwas macht mich wütend und ist bestimmt nicht geeignet, bei mir eine positive Einstellung zum beworbenen Produkt zu erzeugen!
Kurzum: Für mich ist ein Internetangebot auch und insbesondere bei werbenden Inhalten dann attraktiv, wenn die Vorteile eines Produkts in möglichst kurzen und verständlichen Texten und illustriert durch aussagekräftige Bilder dargeboten werden.
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Zum Thema Markt- und Werbepsychologie biete ich auch Beratung, Seminare und Coachings an.
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Bisher 3 Kommentare
1. Kommentar von Ocean gepostet am 05.10.2011 / 13:08 Uhr:
Lieber Falk,
hier kann ich mich dir nur absolut anschließen. Aus den von dir genannten Gründen - allem voran die Zeit und auch das Datenvolumen, denn noch haben wir eine Volumenbegrenzung beim Surfen - schaue ich mir Videos generell selten an. (Außer Musikvideos, wobei ich die oftmals wegklicke und nur auf den Ton achte *g*)
Vermutlich "funktioniert" in der Hinsicht jeder anders - aber für mich ist es am einfachsten und effektivsten, Informationen über einen Text aufzunehmen.
Auch wenn dies etwas vom Thema abweicht .. Hörbücher z. B. funktionieren bei mir auch überhaupt nicht..ich möchte lieber das geschriebene Wort.
Liebe Grüße an dich Ocean
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Die von mir bevorzugten Videos sind ebenfalls Musik-Videos
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2. Kommentar von Karin gepostet am 05.10.2011 / 19:21 Uhr:
Das sehe ich auch so!
Videos sollten aus meiner Sicht nur eine (optionale) Ergänzung bleiben, um beispielsweise etwas zu veranschaulichen. Ich will mir nicht ein ellenlanges Video ansehen müssen, in der Hoffnung, dass darin irgendwann auch die für mich relevanten Infos erwähnt werden (und ich kann ja nicht vorher wissen, an welcher Stelle diese auftauchen werden).
Zudem sollten diese Videos, wenn sie schon verwendet werden, je nach Thema niemals länger als 5 Minuten dauern. Zu lange Videos wird sich sicher niemand vollständig anschauen.
Gut strukturierte Texte (bei längeren Fachtexten am besten mit passenden Zwischenüberschriften, anhand derer der Leser das für sich Wichtige leichter finden kann), welche eventuell mit einigen Bildern illustriert werden, sind da meiner Ansicht nach viel benutzerfreundlicher.
Liebe Grüße
Karin
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
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3. Kommentar von Roland Kopp-Wichmann gepostet am 17.10.2011 / 12:55 Uhr:
Genau meine Erfahrung. Wer eigentlich nicht viel zu sagen hätte oder soviel, dass es knapp auf eine DIN-A-4-Seite passen würde, macht daraus einen zehnminütigen Video-Beitrag.
Am schlimmsten sind die Videoplayer, wo man nicht vorspulen kann. Grässliche Unsitte!
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Ihren/Deinen Kommentar
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Anmerkung zu diesem Weblog:
Dieser Blog ist als Ergänzung zu meiner eigentlichen Website www.falkrichter.de gedacht.
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