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Psycho-Blog vom 24.01.2008 - gegen 09.00 Uhr MEZ - Perma-Link
- Wenn man keine Ahnung hat... ... einfach mal die Fresse halten! -
... könnte man einigen Leuten, sogenannten "Experten", zurufen, die sich derzeit aus einer sehr außenstehenden Perspektive mit bestimmten Computerspielen beschäftigen:
Kulturkampf: Der ungerechte Kreuzzug gegen die Videospiele (WELT ONLINE)
Ich hatte mich in diesem Beitrag schon einmal mit dem Thema "Killerspiele" beschäftigt und dabei auf eine Studie an der FU Berlin verwiesen, die belegt, dass es keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen der Nutzung dieser Spiele und späterem aggressivem Verhalten gibt!
Aktuellere Studien verweisen darauf, dass Nutzer bestimmter Spiele besonders gesellig sind und gehobene Unterhaltung bevorzugen - also das Gegenteil von dem, was gewisse "Experten" erwarten und sehen wollen
Es scheint allerdings so, dass zu jeder Zeit von seiten einer älteren Generation bestimmte Dinge verteufelt werden:
Akim macht böse (einestages/SPIEGEL ONLINE)
...
Was ich auch immer ganz toll finde, ist wenn impotente alte Knacker Leute, die aus dem Alter auch schon etwas heraus sind, das Liebesleben junger Menschen zu regulieren suchen:
PROTEST GEGEN SCHMUSEVERBOT: Südafrikas Teenager planen landesweites Massenküssen (SPIEGEL ONLINE)
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Bisher 3 Kommentare
1. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 24.01.2008 / 11:17 Uhr:
Vorselektion eben, Danke!
Anfang der 90er hat ein, wenn ich mich recht erinnere "Medienwissenschaftler" an der UNI Mannheim ein großes Experiment(!) zu diesem Thema (damals Gewaltfilme) gemacht.
Wenn ich mich desweiteren recht entsinne, so konnte er keinen Effekt auf die relevante AV feststellen.
Der Unterschied zwischen Zusammenhang und Ursache-Wirkung ist den Menschen scheinbar nicht so recht klar. Und auch viele Journalisten, welche über Studien (gleich welchen Designs) berichten, haben oftmals Probleme damit und vermitteln in Folge ihren Lesern ein falsches Bild.
Vor einigen Wochen erschien übrigens eine Studie (experiment!) welche "zeigen konnte", daß der Konsum von Gewaltvideos bzw. -spielen die Gewaltquote senkt: da die Leute Gewalt konsumieren, konnten sie diese zeitlich(!) nicht ausüben. Ein Redakteur, welcher sich bezüglich dem Verbot von Filmen und Spielen sonst sehr auf die Studien von Pfeiffer beruft, hat sofort angemerkt, daß Statistiken keine Ursachen aufzeigen (so ungefähr seine Wortwahl).
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich stelle in letzter Zeit leider immer häufiger fest, dass Studienergebnisse in bestimmten Medien, die lange Zeit einen seriösen Eindruck gemacht haben, immer schlampiger wiedergegeben werden. Eine eingehende Analyse durch den jeweiligen Journalisten findet sich immer seltener. Der eingangs erwähnte WO-Artikel stellt da für mich eine Ausnahme dar
Was den Zusammenhang zwischen "Killerspielen" und Gewalt anbelangt, vertrete ich schon seit längerem die Hypothese, dass die Beschäftigung mit diesen Spielen eine sinnvolle Ersatzbeschäftigung für solche Leute sein kann, die ein höheres Ausmaß an Aggressivität ansonsten in aggressiven Handlungen gegen reale Güter und Menschen ausleben würden. Aggressivität lässt sich nicht einfach verbieten
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2. Kommentar von Wilhelm Entenmann gepostet am 24.01.2008 / 12:26 Uhr:
In meiner Zeit VOR der Psychologie habe ich viele Medien für seriös und, in Folge, deren Wissenschaftsberichte sowie die Folgerungen daraus für wahr gehalten.
HEUTE sehe ich viele Dinge, inkl. der Medien, etwas anderster, ...kritischer.
Zur Verhinderung bzw. Unterbindung von Gewalt fällt mir immer wieder nur "Clockwork Orange" ein.
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich musste jetzt erst mal nachsehen, was es mit diesem Film bzw. Buch auf sich hat ... allerdings bin ich vermutlich nicht der einzige Psychologe, der sich mit solchen Filmen nicht auskennt. Bei den von mir derzeit unterrichteten Studis musste ich letztens feststellen, dass die nicht mal "Ausnahmezustand" mit Bruce Willis und Denzel Washington kennen
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3. Kommentar von Streunende Wölfin gepostet am 24.01.2008 / 14:42 Uhr:
Hi Falk :) :)
Aggressivität lässt sich in der Tat nicht verbieten. Ich denk auch, daß solche spieleverdammenden Berichte und Kampagnen nicht wirklich objektiv sind, zumal es ja anderslautende Untersuchungsergebnisse gibt.
Ich frag mich bei sowas immer - wie kommt es, daß Menschen die Berichte verfälschen, Ergebnisse von Studien schlampig wiedergeben bzw. eben so, wie sie selbst es gerne hätten. Der Wahrheit nicht ins Auge schauen wollen? Angst? Hinter vielem steckt als Motivation (unbewußte) Angst.
Das mit der Graphologie - ich fand das nur witzig - und insofern interessant, als tatsächlich ein paar Treffer dabei waren. Kann man denn wirklich sagen, Graphologie = Scharlatanerie?
Ein Einstellungskriterium sollte es allerdings nicht sein, das finde ich auch. Da sind andere Faktoren wesentlich.
Ganz liebe Grüße an dich, Ocean (die auch schon solche Spiele getestet hat *g* und die nicht den Eindruck hat, dadurch "gewaltbereiter" geworden zu sein ;) - nur bin ich insgesamt kein Spiele-Typ .. es langweilt mich ziemlich schnell ..)
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Ich weiß nur, dass es für die Personalauswahl nichts taugt. Wie es in anderen Bereichen (z.B. Forensik) ausschaut, weiß ich nicht. Natürlich ist eine Handschrift etwas sehr Individuelles und eine genaue Analyse nach den verschiedensten Merkmalen erlaubt eine recht sichere Überprüfung der Übereinstimmung zweier Handschriften
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Anmerkung zu diesem Weblog:
Dieser Blog ist als Ergänzung zu meiner eigentlichen Website www.falkrichter.de gedacht.
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