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Psycho-Blog vom 13.03.2009 - gegen 14.30 Uhr MEZ - Perma-Link
- Winnenden -
Am Mittwoch dieser Woche hat in dem schwäbischen Ort Winnenden ein 17jähriger Amokläufer insgesamt 16 Menschen getötet.
Ich habe dazu bisher nichts geschrieben, während die meisten Mitblogger relativ schnell darauf reagiert und etwas dazu geschrieben haben. Meist in Bezug auf das Entsetzliche dieses Ereignisses.
Ein erster Grund, warum ich bisher nichts geschrieben habe, ist, dass ich bestimmte Dinge nicht an mich heranlasse. Es wird vielleicht manchen Laien aber wohl auch manchen aus einem anderen sozialen Beruf ein bisschen erschrecken, aber ich bin der Meinung, dass jemand, der in einem sozialen Beruf tätig ist, erst einmal für sich selbst sicherstellen muss, dass er nicht an gewissen Dingen kaputt geht. Auf Dinge wie Burnout oder anderes möchte ich jedenfalls gern verzichten. (Ein bisschen schwarzer Humor im Umgang mit solchen Dingen gehört dabei für mich auch mit dazu.)
Ein zweiter Grund ist, dass ich nicht über etwas schreiben will, wovon ich keine Ahnung habe (was die Hintergründe des konkreten Einzelfalls anbelangt).
Am Mittwoch ist es passiert. Heute ist Freitag. In diesem kurzen Zeitraum sind bereits eine Vielzahl von Informationen durchgesickert, wobei man aber mit Sicherheit noch keine abschließende Beurteilung vornehmen kann. Und bei jedem Faktum ist jeweils bestimmtes Hintergrundwissen erforderlich. So mag zwar jeder (?) Amokläufer mit "Killerspielen" gespielt haben, jedoch gibt es Millionen solcher Spieler, die eben nicht Amok laufen. Zur Problematik der Killerspiele hatte ich übrigens auch schon mal einen Beitrag geschrieben: Killerspiele (vom 05.02.2007).
Vieles bleibt derzeit Spekulation.
Auch ich denke an dieses und jenes, was dazu beigetragen haben könnte, dass dieser Junge ausgerastet ist. Diese Gedanken öffentlich zu äußern, käme jedoch jeweils eine Vorverurteilung gleich.
Was mich beim Lesen der Nachrichtenmeldungen erfreut hat, ist dass diesmal wohl kein Politiker reflexartig nach einer Verschärfung des Waffenrechts, einem Verbot von Killerspielen usw. gerufen hat. Auch in den verschiedenen Beiträgen anderer Blogger habe ich erfreulicherweise keine Vorverurteilungen und kein Schubladendenken entdecken können, sondern eher Ratlosigkeit und offene Fragen.
Es dürften letztlich viele Faktoren sein, die in ihrem Zusammenwirken dazu beigetragen haben. Ich denke, ich werde in der nächsten oder übernächsten Woche noch mal etwas dazu schreiben.
...
Eine Sache hat mich allerdings doch noch aufgeregt. Als ich heute in einem der Discounter meines Vertrauens unterwegs war, musste ich mit Erschrecken das Titelblatt einer bestimmten Zeitung erblicken. Ich habe dann einfach mal das oberste Wurstblatt genommen und die Zeitung so gedreht, dass man das nicht mehr sehen konnte. Eigentlich hatte ich noch andere Phantasien, was ich mit diesem Zeitungsstapel machen möchte, hatte mich dann allerdings unter Kontrolle
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Bisher 2 Kommentare
1. Kommentar von Ocean gepostet am 13.03.2009 / 17:22 Uhr:
Zum Glück hab ich dieses Wurstblatt heute noch nicht zu Gesicht bekommen. Ich vermeide aus diversen Gründen auch i.a., dieses Blöd..ähm Blatt genauer anzuschauen.
Da keiner von uns die betreffenden Menschen kennt, sollte man wirklich zurückhaltend sein mit wertenden Äußerungen. Ich hab mir gestern wahrscheinlich etwas zu viel davon im Netz angeschaut - und dann schon immer wieder die - unvermeidlichen - Pauschalwertungen entdeckt, und auch wüste Angriffe gegen die Eltern. Die Leute sollten erstmal nachdenken, bevor sie so ausfallend formulieren ..
Ansonsten seh ich das ganz ähnlich wie du.
Und ich wünschte, es würde mir gelingen, gewisse Dinge nicht so nah an mich rankommen zu lassen. Da hast du ganz sicher recht, das so zu praktizieren.
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende, liebe Grüsse Ocean
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
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2. Kommentar von Claudia gepostet am 13.03.2009 / 23:17 Uhr:
Genau, ich habe auch gezögert, ob ich was schreiben soll. Natürlich war ich auch entsetzt, wo wir ja sogar Verwandte dort haben (nein, niemand Betroffen). Doch ich muß sowas auch erstmal beobachten und setzten lassen. Als Mutter zweier Söhne frage ich mich, ob ich manches besser oder früher hätte wahrnehmen sollen, vielleicht habe ich ja auch so manches falsch gemacht und halt nur Glück gehabt, dass das von anderen positiven Einflüssen kompensiert wurde. Aber eines ist sicher: Dass wir heute so viele Jugendliche sehen, die frustriert und mit ihremm Leben nicht zurecht kommen liegt an der veränderten Einstellung von Eltern und Gesellschaft zu der Verantwortung, die sie gegenüber den jungen Menschen haben. ein Kind ist nunmal ein Individuum, das in allen seinen Bedürfnissen gesehen und gehört werden muß, das weder zu sehr verwöhnt noch zu vernachlässigt werden darf.
So das reicht jetzt und wäre auch ein guter Beitrag bei mir gewesen (oder wirds noch)
Anmerkung des Webmasters:
Danke für Deinen Kommentar
Dann schreib mal! Ich bin auch noch am Sammeln von Gedanken
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