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Psycho-Blog vom 05.04.2011 - gegen 10.00 Uhr MESZ - Perma-Link
- Überholen auf Landstraßen lohnt sich kaum -
Des Deutschen liebstes Spielzeug ist das Auto. Und natürlich fährt er gern schnell und überholt auch gern. Aber lohnt sich das überhaupt?
Der ADAC hat sich jetzt im Rahmen einer kleinen Studie mit dieser Frage beschäftigt (veröffentlicht in der aktuellen ADAC Motorwelt 4/2011, weitere Infos). Dabei ging es es speziell um das Überholen auf Landstraßen.
Jeweils zwei Testfahrer sollten sechs unterschiedliche Strecken mit je 18 Kilometern Länge befahren und dabei zwei unterschiedliche Fahrstile realisieren: Der Defensivfahrer sollte lediglich Landmaschinen, Mopeds und Radfahrer überholen und sich ansonsten rechts halten. Der Überholer sollte dagegen nach Möglichkeit jedes langsam fahrende Fahrzeug überholen, dabei allerdings niemanden gefährden und immer die Verkehrsregeln einhalten (inkl. Geschwindigkeitsbegrenzung).
18 Kilometer sollen dabei der durchschnittlichen Strecke eines Berufspendlers entsprechen.
Über die Aussagekraft der m.E. etwas geringen Stichprobe darf sicherlich noch einmal nachgedacht werden. Dennoch finde ich die Ergebnisse bemerkenswert:
Auf einer Strecke von 18 Kilometern erreichte der Überholer einen durchschnittlichen Zeitgewinn von 1.5 Minuten. Der Zeitvorsprung lag bei maximal 10 Prozent. Insbesondere bei dichtem Verkehr zeigte sich kein Vorsprung des schnelleren Fahrers.
Zugleich wird das Fahren verbunden mit dem Ziel, möglichst bei jeder Gelegenheit zu überholen, auch zu einer Strapaze. Umso mehr, wenn es sich um längere Strecken handelt.
Und das Überholen verleitet schnell dazu, das vorgegebene Tempolimit zu überschreiten. Was auch bei kurzzeitigen Überholmanövern nicht erlaubt ist!
Zum Überholen eines 80 km/h fahrenden PKWs mit einer eigenen Geschwindigkeit von 100 km/h ist übrigens eine freie Wegstrecke von 550 m erforderlich. Diesen Wegbedarf unterschätzt man leicht.
Vor allem aber birgt das Überholen gerade auf Landstraßen jede Menge Gefahren. Dabei ist auch das unterschiedliche Unfallgeschehen auf unterschiedlichen Strecken bemerkenswert: Laut Statischem Bundesamt geschehen geschehen Unfälle am häufigsten im Stadtverkehr, gefolgt von Unfällen auf Landstraßen und erst an letzter Stelle stehen Unfälle auf Autobahnen. Allerdings sind Unfälle auf der Landstraße besonders gefährlich. Hieraus resultieren 59 Prozent aller Unfalltoten!
Was aber führt eigentlich dazu, dass viele Autofahrer jeden auch nur etwas langsamer fahrenden Verkehrsteilnehmer überholen wollen und dabei teils erhebliche Risiken auf sich nehmen? Zunächst könnte man hier an Zeitdruck denken. Was auf mangelndes Zeitmanagement hindeutet, vor allem darauf, dass der Zeitbedarf für unterschiedliche Aufgaben unterschätzt wird. Dies reicht als Erklärung allerdings wohl nicht aus. Denn was bringt es effektiv, fünf oder zehn Minuten eher zu Hause zu sein? Es ist auch die erlebte Bevormundung, die man quasi erlebt, wenn man durch einen Langsamfahrer in seinem Handlungsspielraum eingeschränkt wird. Diese Bevormundung möchte man natürlich nicht hinnehmen.
Mit Blick auf die Unfallrisiken sollte allerdings etwas mehr Gelassenheit beim Autofahren insbesondere aber nicht nur auf Landstraßen Einzug halten. Diese Gelassenheit kann man z.B. durch ein angemessenes Zeitmanagement sowie eine Gestaltung der Situation im Auto (entspannende Musik, Kontrolle des Verhaltens von Mitfahrern) erreichen - siehe dazu auch diesen Beitrag über entspanntes Reisen mit dem Auto.
Und wer sein Ziel unbedingt schnell erreichen möchte, sollte möglichst Autobahnen benutzen. Wichtige Risikofaktoren wie etwa Gegenverkehr, Radfahrer oder Fußgänger sind dort weitestgehend ausgeschlossen. Auch dabei sollte allerdings eine realistische Einschätzung des Zeitbedarfs vorgenommen werden, der insbesondere zu Stoßzeiten oder zu Beginn und Ende der Urlaubszeit etwas höher liegen dürfte.
Ich persönlich lasse mir eher Zeit beim Fahren. Dabei fahre ich durchaus gern auf Landstraßen, um Monotonie und Sättigung zu vermeiden. Ich möchte nicht einfach nur schnell von A nach B gelangen, sondern auch das Reisen selbst genießen.
...
Bei meinem Auto sehe ich übrigens auch anhand des Bordcomputers, wie sich gelassenes Fahren auf den aktuellen Benzinverbrauch auswirkt. Beim "Mitschwimmen" im fließenden Verkehr ist der Verbrauch deutlich geringer als wenn ich jede Gelegenheit zum Überholen nutze und dafür dann häufig beschleunigen und abbremsen muss
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