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Psycho-Blog vom 04.04.2012 - gegen 20.15 Uhr MESZ - Perma-Link
- Der richtige Gebrauch von Füllwörtern, Konjunktiv usw. -
Im Alltag begegnen uns oft Menschen, die es für richtig halten, eine möglichst klare Sprache mit kurzen Sätzen und ohne viel Schnickschnack zu sprechen. Insbesondere sollte man diesen Leuten zufolge auf sogenannte Füllwörter (vielleicht, eventuell) und auf Konjunktivformen (könnte, sollte) verzichten.
Diese Menschen wissen leider nicht die Vorzüge einer gewählten und differenzierten Ausdrucksweise zu schätzen
Betrachten wir nur einmal die Formulierung:
"Ich sollte vielleicht einmal darüber nachdenken, eventuell weniger Schokolade zu essen."
So ein Typ (oder eine Typin), welche für klare kurze Ausdrucksweise plädiert, würde diesen Satz möglicherweise derart verunstalten, dass daraus resultiert:
"Ich werde ab sofort eine Tafel Schokolade pro Tag essen."
Womit allerdings der Sinn des ursprünglich Gesagten völlig entstellt würde!
Der eingangs gesagte Satz enthält nur unwesentlich mehr Text und bietet dabei doch gleichzeitig so viel mehr Inhalt!
Dieses "sollte" deutet zunächst darauf hin, dass es sich um einen Impuls handelt, welcher den Sprechenden zu den nachfolgend angesprochenen Verhaltensänderungen veranlasst. Dabei kann es sich um eine aktuelle konkrete Aussage einer gegenwärtigen anderen Person handeln. Der Impuls kann aber auch aus verinnerlichten und zugleich hinterfragten Normen resultieren, wie sie uns z.B. die Hässlichkeits- äh Schönheitsindustrie oder auch die Gesundheitsindustrie vorgibt und wie sie tatsächlich von manchen verinnerlicht werden.
Dieser Impuls führt (bei einem selbständig denkenden Menschen) allerdings nicht automatisch zu einer solchen (von anderen möglicherweise erwarteten) Verhaltensänderung. Dieses deutet sich auch in dem Wort "vielleicht" an, womit der angesprochene (äußere oder auch innere) Impuls sogleich in Frage gestellt wird. Der Impuls führt somit zu der Absicht, vielleicht einmal darüber "nachzudenken".
Im weiteren geht es darum, eventuell "weniger" Schokolade zu essen. Nun spricht aus zielsetzungstheoretischer Sicht natürlich einiges dafür, dies etwas konkreter zu formulieren. Allerdings sind wir ja hier noch nicht bei einer Zielsetzung! Vielmehr steht vor der konkreten Zielsetzung die konkrete Überlegung, welche konkrete Menge an Schokolade dem allgemeinen Wohlbefinden als zuträglich eingestuft werden kann. Eine konkrete Entscheidung dazu kann allerdings erst am Ende des Evaluationsprozesses stehen! Und es könnte sich im Rahmen des damit verbundenen Abwägungsprozesses durchaus ergeben, dass die aktuelle Menge an konsumierter Schokolade durchaus als optimal einzustufen ist
...
Für bestimmte Formen der Kommunikation z.B. im Zusammenhang mit Werbung könnte es allerdings unter Umständen eventuell und vielleicht sinnvoll sein, die eingangs erwähnte klare Sprache ohne Schnickschnack zu wählen. U.a. weil die Adressaten von Werbung nicht so viel Zeit haben, so viele Botschaften in einem einzigen Satz zu verarbeiten
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Bisher 1 Kommentar
1. Kommentar von Maja gepostet am 10.08.2012 / 17:25 Uhr:
Da möchte ich jetzt aber auch mal was dazu sagen, Falk.
Selbstverständlich ist der erste Satz ein ganz anderer als der Zweite. Er hat eine ganz andere Aussage.
Während die person im ersten Satz nachdenkt, nicht mehr soviel Schokolade zu essen, Stopft sie im Zweiten eine ganze Tafel pro Tag in sich hinein.
DAS hab ich glaube ich noch nie geschafft, eine ganze Tafel Schokolade auf einmal zu essen. ich glaub mir wird leicht übel, wenn ich auch nur dran denke. Ich weiß, es ist ein Beispiel und es geht um die Sprache. Ich finde ja ein paar Füllwörter gar nicht schlecht. Es hört sich so gebildet an.
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Danke für Deinen Kommentar ...
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