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Psycho-Blog vom 24.04.2009 - gegen 10.00 Uhr MESZ - Perma-Link

- Interessante Werbestrategien bei Twitter -

Wenn man bezogen auf irgend etwas nach seiner Meinung gefragt wird und man mag eigentlich nicht so recht sagen, dass einem ein Kunstwerk nicht gefällt, ein Gericht nicht schmeckt, etwas nicht die gewünschte Wirkung erzielt, dann behilft man sich gelegentlich der Aussage: "Ich finde es... interessant."

So gesehen, habe ich in den Tagen meiner Mitgliedschaft bei Twitter einige interessante Werbestrategien dort angemeldeter User entdecken können.

Da gibt es z.B. den einen oder anderen, der sich vermutlich in erster Linie bei anderen als Verfolger einträgt in der Erwartung, dass daraus automatisch eine Rückverfolgung resultiert. Eine recht normale Erwartung. Die aber nicht unbedingt in Erfüllung gehen muss. Zumindest ich verfolge nur eine überschaubare Anzahl von Usern, die ich entweder Online-Freunde bezeichnen möchte und/oder ganz bestimmte informative und/oder unterhaltsame Inputs liefern.

Als ich mich dort angemeldet habe, ging es mir letztlich auch ein bisschen darum, neue Leser für meinen Blog zu gewinnen. Ich persönlich glaube allerdings, dass das nur über informative und/oder unterhaltsame Statements funktioniert. Die sich nicht unbedingt ständig wiederholen sollten.

Als wenig unterhaltsam und informativ finde ich es allerdings, wenn ich an mehreren Tagen ein Profil aufrufe und jedesmal denselben kaum abgewandelten Hinweis auf eine bestimmte Internetseite vorfinde.

Lustig finde ich es übrigens, wenn Leute anscheinend mehrere Accounts haben und sich dann auch noch darüber mit sich selbst unterhalten.

Eine Strategie, die zumindest bewirken könnte, dass man ein bestimmtes Profil mit etwas höherer Wahrscheinlichkeit aufruft, besteht dann noch darin, sich einen Avatar zu basteln, auf dem ein hübsches Frauengesicht oder gar ein knapp bekleidetes Girl zu sehen ist. So dass man(n) dann neugierigerweise mal draufklickt. Rein interessehalber ... um dann festzustellen, dass mehrere solcher Profile auf dieselbe merkwürdige Internetseite verweisen. Wobei ich nicht unbedingt bei unbekannten Leuten auf einen Link des Formats http://tinyurlxyblabla klicken werde.

Und es gibt natürlich auch noch die Möglichkeit, sich einen Account zu basteln, wo man denken könnte, hier twittert ein Promi.

Allerdings scheint mir letzteres zumindest manchmal eine erfolgreiche Strategie zu sein. Jedenfalls dachte ich zunächst, dass es sich tatsächlich um Harald Schmidt handelt, der unter dem Account BonitoTV twittert. Ist aber nicht so:

Der falsche Harald Schmidt im Blog. Wer twittert als Harald Schmidt? Ein Politikstudent mit Künstlernamen Rob Vegas sagt: Ich. Harald Schmidt sagt nichts.
(GMX)

Und ich bin offensichtlich nicht der einzige, der darauf reingefallen ist. Zumindest war es gut gemacht. Mir persönlich war es erst aufgefallen, dass da etwas nicht stimmt, als ein geposteter Link nicht zur Seite von BonitoTV, sondern als Weiterleitung woandershin führte

Jetzt frage ich mich, ob wenigstens Oliver_Pocher echt ist ...


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Mal sehen, was ich noch an... interessanten Strategien entdecken werde

Wobei die Bewertung als "interessant" an dieser Stelle nur meine persönliche Meinung wiedergibt. Ich kann nicht beurteilen, ob die genannten Strategien sich möglicherweise durchaus positiv auf Besucherzahlen und im weiteren auf finanzielle Einnahmen auswirken.

...

Irgendwann muss ich auch noch mal in meinem Werbepsychologie-Zeugs herumkramen, um daraus einen kurzen Blogbeitrag zu schreiben. Nicht länger als meine Beiträge über Selbstmanagement, Zeitmanagement oder Stress




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Bisher 1 Kommentar


1. Kommentar von Karin gepostet am 24.04.2009 / 21:44 Uhr:
"Harald" ist also nicht = Harald! Aber die Tatsache, dass so viele (mich, wie Du sicherlich weißt, ebenfalls eingeschlossen) darauf hereingefallen sind und es FAST (aber auch nur fast) nicht aufgeflogen wäre, deutet zumindest auf eine kreative Intelligenz hin. Solche Betr*ger nutzen eigentlich nur die potentiellen Möglichkeiten des "Systems" Twitter aus. Insofern würde ich insbesondere Promiseiten (außer denen, die ich nachweislich für echt halte - bei Oliver Pocher wäre ich mir da übrigens auch nicht so sicher) prophylaktisch nicht unbedingt für bare Münze nehmen. Im Übrigen halte ich es mit dem Verfolgen ähnlich wie Du: Ich verfolge nur 1. Bekannte (z. B. bekannte Blogger), und 2. Seiten, die ich (tatsächlich!) interessant finde, wie etwa Nachrichtenseiten. Ich habe bei mir auch schon festgestellt, dass Leute, die mich verfolgten, nach einer Weile ihre Verfolgung aufgaben, weil sie merkten, dass ich ihnen keine Beachtung geschenkt hatte. Das bestätigt mir, dass meine Strategie, solche Twitterer zu ignorieren, erfolgreich ist.
PS: ICH bin echt!


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